Dr. Julius Kühn

Der Begründer der landwirtschaftlichen Wissenschaft, um den Welthunger zu besiegen.

* 23. Oktober 1825 in Pulsnitz / Sachsen
† 14. April 1910 in Halle (Saale)

Julius Kühn wurde 1825 in Pulsnitz geboren. Er hatte elf Geschwister, von denen acht als Kinder gestorben sind.

Im Alter von 8-11 Jahren besuchte er eine Schule sowie eine Privatschule. Sein Kantor wollte, dass er Lehrer wird. Kühn antwortete: “Ich kann auch als Landwirt Lehrer werden”.

Ostern 1839 Konfirmation

1841-1843 absolvierte er eine Lehre als Landwirt. In dieser Zeit stellte er sich ein Herbarium mit 600 Pflanzen zusammen.

1845 wurde er Verwalter in Niederkaina bei Bautzen. Er wechselte oft die Stelle als Verwalter, um unterschiedliche Bodentypen und deren Bewirtschaftung kennen zu lernen.

Er ging acht Jahre nach Schlesien und beschäftigte sich dort mit Röhrendrainage, Drillkultur und Superphosphat.

1857 promovierte er an der Universität Leipzig über Krankheiten an Getreide und Mais. Er wurde Wirtschaftsdirektor, um theoretische Kenntnisse in die Praxis umzusetzen.

Am 2. Juni 1857 heiratete er Anna Gansel, mit der er zwei Töchter und drei Söhne hatte.

Zitat über Kühn: “Sie werden ein Licht anzünden, was vielen leuchten wird” (Darwin)

1862 wurde er zum Professor für Landwirtschaft an der Universität Halle (Saale) ernannt.

In der organischen Eingliederung des gesamten landwirtschaftlichen Studiums in die Universität Halle 1863 sah Kühn die Verwirklichung seiner Ideale .

Langzeitversuche prägten seine Arbeit im Pflanzenbau. 1878 ließ er den "Ewigen Roggenbau" anlegen, der bis heute wissenschaftlich betreut wird und neben einem Weizenversuch in England zu den ältesten Dauerversuchen der Welt gehört.

In der Tierzucht wirkte Kühn bahnbrechend durch Haltungs-, Fütterungs- und Züchtungsforschung. In seinem 'Haustiergarten' beherbergte er nahezu sämtliche damals bekannten Haustierarten. Weltweite Bedeutung gewann seine Karakulschafzucht.

Im Mai 1898 erwarb er als 73 Jähriger 60 Hektar sandigen Bodens in der Niederlausitz um zu beweisen, dass auch hier hohe Erträge möglich sind.

1909 wurde er von der Universität emeritiert.

Er starb 1910 und liegt auf dem Nordfriedhof in Halle begraben.

Auf seinem Arbeitstisch stand immer ein Schild mit der Aufschrift:
“Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft”.