Prof. Dr. Walter Grundmann - Der Pfarrer, der nicht "Amen" sagte
* 21. Oktober 1906 in Chemnitz
† 30. August 1976 in Eisenach
1926-1930 Theologie-Studium in Leipzig, Rostock und Tübingen.
Ab 1930 war er Mitglied der NSDAP.
Ab 1. Mai 1932 Hilfspfarrer in Oberlichtenau bei Pulsnitz, zugleich Leiter des National Sozialistischen Pfarrerbundes in Sachsen.
Die Machtergreifung Adolf Hitlers begrüßte er im Januar 1933 mit seiner Schrift “Totale Kirche im totalen Staat”.
1933 Mitglied der Deutschen Christen, deren im ganzen Deutschen Reich gültige Richtlinien er verfasste, zudem gab Grundmann das Monatsjournal “Christenkreuz und Hakenkreuz” heraus.
1934 Fördermitglied der SS.
1938 Universität Jena beruft ihn ohne fachliche Nachweise zum Professor für Neues Testament und völkische Theologie, Hitler unterschreibt die Ernennungsurkunde.
1939 akademischer Direktor des Instituts zur Erforschung jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. Dieses Institut hatte als Hauptaufgabe die “Entjudung“ der Bibel und der theologischen Ausbildung. So wie Hitler ein “judenreines“ Deutschland wolle, so wolle man ihm mit einem “judenreinen“ Christentum zur Seite stehen.
1940 erschien das entjudete “Volkstestament“ mit Katechismus.
1947-1954 Innere Mission Waltershausen, hier ab 1950 wieder Pfarrer.
1954-1975 war Grundmann an verschiedenen theolog. Ausbildungs-stätten im Lehramt tätig.
1959 erschienenen Grundmanns Evangelienkommentare, die bis heute gefragte Standardliteratur für die theologische Ausbildung darstellen.
1956 -1969 Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi unter dem Decknamen
“GI Berg“. Grundmann war der Ansicht, dass jeder Staat das Recht habe, die volle Loyalität seiner Bürger einzufordern. Er arbeitete konspirativ mit dem MfS zusammen, übernahm Aufträge, erstellte Memoranden, übergab kircheninterne Materialien, gab Einsicht in private Schreiben und nahm Geld an. Das MfS wollte seine Abneigung gegen Mitglieder der früheren Bekennenden Kirche nutzen.
Theologie Grundmanns:
Jesu Anliegen sei der Kampf gegen das Judentum gewesen. Er habe die rabbinische Auslegung alttestamentlicher Gebote abgelehnt und dem “jüdischen Vergeltungsgedanken“ einen persönlichen “Vater-Gott“ der individuellen Vergebung und zwischenmenschlichen Liebe ohne Bindung an das jüdische Volk gegenübergestellt. Deshalb hätten die jüdischen Führer seine Kreuzigung betrieben. Jesus sei als Neuschöpfung Gottes ein Arier gewesen.
Humor Gottes: Ausgerechnet in Oberlichtenau, wo der führende christliche Antisemit Grundmann Pfarrer war, eröffnete 2005 der erste pro jüdische Bibelgarten mit Elementen aus dem Umfeld des Alten und Neuen Testamentes in Deutschland.
† 30. August 1976 in Eisenach
1926-1930 Theologie-Studium in Leipzig, Rostock und Tübingen.
Ab 1930 war er Mitglied der NSDAP.
Ab 1. Mai 1932 Hilfspfarrer in Oberlichtenau bei Pulsnitz, zugleich Leiter des National Sozialistischen Pfarrerbundes in Sachsen.
Die Machtergreifung Adolf Hitlers begrüßte er im Januar 1933 mit seiner Schrift “Totale Kirche im totalen Staat”.
1933 Mitglied der Deutschen Christen, deren im ganzen Deutschen Reich gültige Richtlinien er verfasste, zudem gab Grundmann das Monatsjournal “Christenkreuz und Hakenkreuz” heraus.
1934 Fördermitglied der SS.
1938 Universität Jena beruft ihn ohne fachliche Nachweise zum Professor für Neues Testament und völkische Theologie, Hitler unterschreibt die Ernennungsurkunde.
1939 akademischer Direktor des Instituts zur Erforschung jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben in Eisenach. Dieses Institut hatte als Hauptaufgabe die “Entjudung“ der Bibel und der theologischen Ausbildung. So wie Hitler ein “judenreines“ Deutschland wolle, so wolle man ihm mit einem “judenreinen“ Christentum zur Seite stehen.
1940 erschien das entjudete “Volkstestament“ mit Katechismus.
1947-1954 Innere Mission Waltershausen, hier ab 1950 wieder Pfarrer.
1954-1975 war Grundmann an verschiedenen theolog. Ausbildungs-stätten im Lehramt tätig.
1959 erschienenen Grundmanns Evangelienkommentare, die bis heute gefragte Standardliteratur für die theologische Ausbildung darstellen.
1956 -1969 Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi unter dem Decknamen
“GI Berg“. Grundmann war der Ansicht, dass jeder Staat das Recht habe, die volle Loyalität seiner Bürger einzufordern. Er arbeitete konspirativ mit dem MfS zusammen, übernahm Aufträge, erstellte Memoranden, übergab kircheninterne Materialien, gab Einsicht in private Schreiben und nahm Geld an. Das MfS wollte seine Abneigung gegen Mitglieder der früheren Bekennenden Kirche nutzen.
Theologie Grundmanns:
Jesu Anliegen sei der Kampf gegen das Judentum gewesen. Er habe die rabbinische Auslegung alttestamentlicher Gebote abgelehnt und dem “jüdischen Vergeltungsgedanken“ einen persönlichen “Vater-Gott“ der individuellen Vergebung und zwischenmenschlichen Liebe ohne Bindung an das jüdische Volk gegenübergestellt. Deshalb hätten die jüdischen Führer seine Kreuzigung betrieben. Jesus sei als Neuschöpfung Gottes ein Arier gewesen.
Humor Gottes: Ausgerechnet in Oberlichtenau, wo der führende christliche Antisemit Grundmann Pfarrer war, eröffnete 2005 der erste pro jüdische Bibelgarten mit Elementen aus dem Umfeld des Alten und Neuen Testamentes in Deutschland.